Version LX

GEOGRAFIE
Flüsse, Seen & Meere


M. ERYTHRAEUM

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Mare Erythraeum

Benennung

Im Altertum nannten die Griechen das Meer Erythra thalatta (Rotes Meer). Der Begriff umfasste den nordwestlichen Teil des Indiks. Das heutige Rote Meer und der Persische Golf galten als kolpoi (Meerbusen) dieses Meeres. In späterer Zeit dehnte sich der Begriff noch weiter aus und erreichte den Südosten Asiens. Bestätigung fand dies auch beim Schriftsteller Q. Curtius Rufus, der Indus und Ganges in das Rubrum Mare (Rotes Meer) fliessen liess. Mare Erythraeum ist schlicht eine lateinisierte Version des Griechischen.

Die älteste und engste Bedeutung des Namens umfasste laut Herodot nur den Persischen Golf. Zu seiner Zeit gab es die viel später aufkommende Bezeichnung Indikon pelagos (Indisches Meer) noch nicht. Im 5.Jh.v.Chr. wurde dem Begriff der Golf von Oman zugeteilt.

Der in den verschiedenen Sprachen vorkommende Name "Rotes Meer" bezieht sich auf die im Persischen Golf auftretenden Korallenbänke, sowie auf den Anblick der rötlich gefärbten arabischen Wüste. Somit umgab das Erythra thalatta das rote Land. Eine vielfach in der Antike umlaufende Herleitung von einem sagenhaften König Erythra(o)s ist reine Fiktion.

Die Ausdehnung bis zur Indischen Küste wurde später mit nachlassendem Fernhandel schrittweise wieder zurückgenommen, bis schliesslich nur mehr das heutige Rote Meer als Erythra thalatta bezeichnet wurde.

Geografie

Der Indische Ozean oder Indik ist das zwischen Afrika, Asien und Australien gelegene kleinste der drei Weltmeere. Ohne Nebenmeere umfast es eine Fläche von 73,12 Mio km² und damit 15 % der Erd- und 21 % der Wasseroberfläche. Da seine Küsten nur in sehr geringem Ausmass gegliedert sind, gibt es deutlich weniger natürliche Häfen als etwa im Atlantik. Der indische Subkontinent teilt im Norden das Arabische Meer und den Golf von Bengalen ab.

Das inselarme Meer besitzt eine durchschnittliche Tiefe von 3.480 m, wobei die grössten Werte im Südostindischen Becken gemessen werden (Planettiefe: 7.455 m). Der Salzgehalt liegt bei 3,5 %. Die Temperatur liegt bei 30° südlicher Breite im Februar zwischen 22 und 24°C, im August zwischen 17 und 20°C. Die Meeresströmungen werden nördlich des Äquators vom Monsun beherrscht. Der Süden ist ein geschlossener Kreislauf durch den Kaltwasserarm der Westwinddrift.

Entstanden ist der Indik durch das Auseinanderdriften von Afrika, Australien und der Antarktis. Mikrokontinente wie Madagaskar, Indonesien oder der Kerguelenrücken beherrschen das Meer. Der Ozeanboden ist durch eine mehrere 100 Meter dicke Sedimentschicht, ähnlich dem Atlantik, bedeckt.

Geschichte

Der heutige Indische Ozean war den Kulturen des Altertums bekannt, wenn auch nicht in seiner gesamten Ausdehnung. Im wesentlichen umfasste das Wissen den Persischen Golf, den Golf von Oman, das Arabische Meer, das Rote Meer sowie die Gebiete entlang des Horns von Afrika.

Für den Fernhandel bildete es die Fortsetzung des Roten Meeres und infolge seiner Grösse gab es keine beherrschende Macht. Den Römern war die Insula Dioscuridis (Sokotra) bekannt. Da dahinter kein weiters Land liegt ist davon auszugehen, dass dies der weiteste bekannte Punkt im offenen Meer war. Der Seehandel mit den südlich des Horns von Afrika gelegenen Gebieten dürfte keine grosse Bedeutung besessen haben. 

Im Norden war die Navigation leichter (auch wenn die Monsune und damit die besten Fahrtzeiten für Fernreisen im Süden bekannt waren), da man sich an der asiatischen Küste orientieren konnte. Dass der Indus hier ins Meer mündet wurde richtig erkannt.

Nach der Eroberung der arabischen Halbinsel durch die Araber verschwand der Indische Ozean aus dem Blickfeld der abendländischen Kulturen. Erst das Zeitalter der Entdeckungen brachte die Kenntnisse - vor allem durch die Portugiesen - wieder in das Bewusstsein Europas.

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Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.


 

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(PL)