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Vulvulae, botelli
Fleischwürste

(Bearbeiteter) Originaltext

I. Vulvulae esiciatae, et sic fiunt: piper tritum et cominum, capita porrorum brevia duo ad molle purgata, rutam, liquamen admiscetur pulpae bene tunsae et fricatae. Denuo ispo subtrito ita ut commisceri possit, mittas piperis grana et nuclei, et calcabis in materia bene lota. Et sic coquuntur ex aqua, oleo, liquamine, fasciculo porrorum et anetho.

II. Botelllum sic facies: ex ovi vitellis coctis, nucleis pineis concisis, cepam, porrum concisum, tus crudum misces, piper minutum, et sic intestinum farcies. Adicies liquamen et vinum, et sic coques.

Übersetzung

1. Gefüllte Wursthaut, und so wird sie gemacht: gemahlener Pfeffer und Kümmel, zwei kurze Lauchstangen, die bis zum Weichen geputzt sind, Raute und Liquamen werden zu fein geschnittenem und gemahlenem Fleisch gemischt. Nachdem dieses immer wieder fein gemahlen worden ist, so dass es sich vermischen lässt, gib Pfefferkörner und Pinienkerne dazu und stopfe es in eine gut gewaschene Wursthaut. Und so werden sie in Wasser mit Öl, Liquamen, einem Bund Lauch und Dill gekocht.

2. Würstchen mache wie folgt: aus gekochten Eidottern, gehackten Pinienkernen, mische Zwiebel, geschnittenen Lauch und rohes Weihrauchharz und zerkleinerte Pfefferkörner damit und stopfe so die Wursthaut. Gib Liquamen und Wein dazu und koche sie so.

Kommentar

Das Weihrauchharz in Rezept 2 ist nicht hundertprozentig gesichert. Eine andere Lesart wäre ius, was eine Brühe wäre, die man wiederum  nicht in eine Wursthaut füllen würde. Aber vielleicht stellt ius crudum ja eine Art eingedickter Brühe, also eine Paste dar.

Diverse Amphoren aus der Kaiserzeit. Die bauchige Amphore im Vordergrund wurde speziell für Olivenöl verwendet.


Quelle Übersetzung: Die Übersetzung folgt weitgehend und mit Genehmigung des Reclam Verlags der Ausgabe: Apicius: De re coquinaria / Über die Kochkunst, herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Robert Maier, ISBN 978-3-15-008710-7 (c) 1991 Philipp Reclam jun.GmbH & Co., Stuttgart

 

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(PL)