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TULLN

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Römermuseum Tulln

Das Römermuseum

Das neue Römermuseum (im Priorat des ehemaligen Frauenstiftes) zeigt mit vielen Originalfunden, Bildern, Figurinen, Diaramen und Modellen das militärische und zivile Leben des Kastells Comagenis im Verlauf von 400 Jahren. Nach Informationen über die Provinz Noricum und einer Bilddokumentation über die drei anderen Kastelle im Tullnerfeld folgt im Zentralraum die Darstellung des militärischen Lebens: die Herkunft der Truppe aus dem Königreich Kommagene (Leuchtbild), die Bewaffnung (Figurinen) sowie Originalfunde von Waffen, Münzen und Gebrauchsgegenständen der Soldaten. Ihre Religion belegt der Mithrasstein. Der jüngste Fund ist eine Bauinschrift mit Namensnennung des Lagers; ein Modell zeigt die Lage des Kastells in der heutigen Stadt.

Hauptraum des Römermuseums Tulln

Umfangreich sind auch die Reste des zivilen Lebens: Schmuck, Gläser und Tonwaren, Inschriftsteine sowie Reste von Grabbauten, ein grosser Münzschatz (mit 1745 Münzen!), sowie ein Ring mit Christusmonogramm. Ein Paar in keltischer Tracht zeigt die Kleidung der Einheimischen, der naturgetreue Nachbau einer Häuserfront aus dem Lagerdorf führt in einen Raum mit Bautechnik und Hausrat. Ein Wandfresko, gemalt nach Originalfunden, zeigt römische Wohnkultur auch an den Grenzen des Reiches.

links: Wandfresko nach Originalfunden
rechts: Mithrasstein

Es folgen Funde der römischen Grabkultur mit einer grossen Auswahl von Beigaben aus den ca. 400 Gräbern, die in Tulln erforscht wurden. Die Schau endet mit den ärmlichen Produkten der Spätantike und mit dem Blick auf den Severin, der auch hier um 460/80 wirkte.

Aussenanlage I: Die Ausgrabungen der porta principalis dextra (östliches Lagertor)
an der Ostseite neben dem Museum

Die Befestigung bestand ursprünglich aus Holz und Erde sowie ungebrannten Lehmziegeln. Erst mit dem Einrücken der Ala I Commagenorum wurde es in Stein erweitert. Von dieser Bauphase stammt die doppeltorige porta mit ihren beiden Seitentürmen. In ihrem Bereich sind zwei Bauniveaus zu erkennen, das zweite stammt vom Ausbau im 4.Jh.n.Chr. (Eckstein links in der Durchfahrt). Später wurde das linke Tor zugemauert und in eine Wohnung verwandelt.

Bei der Restaurierung wurde das originale Mauerwerk sparsam ergänzt. Die Darstellung an der Rückwand zeigt, wie man sich einen Blick durch das Lager vorzustellen hat. Den Platz der porta principalis sinistra (westliches Lagertor) bezeichnet ein Reliefbild in der Nibelungengasse.

Aussenanlage II. Der Römer- oder Salzturm
Ecke Nibelungengasse/Donaulände

Dieser Hufeisenturm wurde u.a. wegen seiner zeitweisen Verwendung als Salzmagazin im 18./19.Jh so benannt. Vorher war in ihm das Zeughaus der Stadt beheimatet. Er ist ein Seitenturm der westlichen Lagermauer und stammt aus dem 4.Jh.n.Chr. Das gesamte Mauerwerk bis zur Dachkante (mit Keller hat der Turm vier Geschosse.) ist römisch und somit eines der wenigen überirdisch erhalten gebliebenen römischen Bauten. Er blieb vermutlich deshalb erhalten, da man ihn zum Schutz des bis vom 9. bis in das 14.Jh. benutzten Landeplatzes an der Donau benötigte.

Aussenanlage III. Der Fächerturm
Bereich der Hauptschule I (nur mit Führung zugänglich)

Der südöstliche Eckturm stammt aus der letzten Ausbauphase des Kastells im 4.Jh.n.Chr. Ausgegraben wurde der Verbindungsgang von der Lagermauer zum vorgeschobenen Turm; von diesem sind nur mehr die Ansätze zu sehen. Die Anlage besticht durch die mächtigen Mauern. Der Bau war noch im Mittelalter in Verwendung und wurde um 1200 mit den restlichen Kastellmauern abgerissen.

Aussenanlage IV: Der Meilenstein
ca. 2 km ausserhalb der Stadt, an der Strasse nach Königstetten

Dort steht in situ (am ursprünglichen Standort) ein römischer Meilenstein. An diesem führte die Reichsstrasse Vindobona (Wien) - Comagenis (Tulln) - Cetium (St. Pölten) vorbei. Der Stein wurde 217/18 über Auftrag des Kaisers Macrinus gesetzt. Die Inschrift enthielt die Entfernungsangabe nach Cetium (26 Meilen) und ist leider heute nicht mehr lesbar. Eine Kopie des Steines samt rekonstruierter Inschrift steht im Kreisverkehr am Severinsplatz.

Aussenanlage V: Das Marc-Aurel-Standbild
an der Donaulände unweit des Museums

Die Nachbildung der Reiterstatue des Kaisers Marcus Aurelius hat symbolischen Charakter (ein Bezug des Kaisers mit der Stadt lässt sich nicht nachweisen; sekundär wären Claudius, Domitian, Trajan und Macrinus zu nennen) und soll Bevölkerung wie Gäste den ideellen Wert der "Römerstadt Tulln" vermitteln.

Kontakt

Post: Römermuseum Tulln, Marc-Aurel-Park 1b, 3430 Tulln
Telefon: 0(043) 2272 / 659 22
eMail: stadtamt@tulln.at

Öffnungszeiten & Preise

1. April bis 1. November
Di. bis So. 10:00 bis 12:00 & 12:00 bis 17:00 Uhr
montags (ausser feiertags) geschlossen

Erwachsene: EUR 3,00 (in Gruppen: EUR 2,00)
Schüler: EUR 1,50 (in Gruppen: EUR 1,00)
Senioren, Präsenzdiener, Lehrlinge: EUR 2,00

Führungen

Führungen sind jederzeit, d.h. auch ausserhalb der Saison, möglich. Anmeldungen während der Öffnungszeiten unter obiger Telefonnummer.

fragiles Glaskännchen
aus lokalem Fund


Quellen: Römermuseum Tulln

 

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(PL)