Version LX

PERSONEN
Päpste


1 .JH.N.CHR.
2 .JH.N.CHR.
3 .JH.N.CHR.
4 .JH.N.CHR.
5 .JH.N.CHR.
6 .JH.N.CHR.

GEGENPÄPSTE

zurück zum
Papstindex

zurück zur
Übersicht Personen

zurück zum Index

Die Päpste des 2.Jh.n.Chr.

Evaristus (99/101 bis 107, unter Kaiser Traianus)

Evaristus (grch. auch Euaristos, lat. auch Aristus) amtierte als 5. Bischof von Rom von 101 bis 107 n.Chr. (möglicherweise wurde er aber bereits 99 in dieses Amt eingeführt). Er war der Sohn eines griechisch orientierten Juden aus Bethlehem. Sein Martyrium unter Traianus ist mehr als fraglich.

Alexander (107 bis 116, unter Kaiser Traianus)

Alexander amtierte als 6. Bischof von Rom wahrscheinlich von 107 bis 116 n.Chr. Denkbar sind auch die Daten 105 bis 115 n.Chr. Mit dem gleichnamigen Märtyrer ist Alexander nicht zu verwechseln.

Sixtus (116 bis 125, unter den Kaisern Traianus und Hadrianus)

Sixtus amtierte als 7. Bischof von Rom vermutlich von 116 bis 125 n.Chr. Diese Daten sind allerdings nicht gesichert. Sein ursprünglicher Name lautete Xystos. Ober er griechischer Abstammung und ein Freigelassener war, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Schon in der Antike war man sich unsicher, ob sein Martyrium überhaupt stattgefunden hatte.

Telesphoros (125 bis 138, unter Kaiser Hadrianus)

Telesphoros amtierte als 8. Bischof von Rom von 125 bis 138 n.Chr. Vor seiner Berufuns soll er auf dem Berg Karmel als Einsiedler gelebt haben (vgl. Karmeliterorden). Mehr ist über den Mann, der wahrscheinlich griechischer Herkunft war, nicht bekannt. Interessant sind jedoch die ihm zugeschriebenen Neuerungen im Kirchenleben (in Wirklichkeit wohl erst viel später aufgekommen). So soll Telesphoros die siebenwöchige Fastenzeit vor Ostern, die Mitternachtsmette zu Weihnachten und das Gloria in der Messe eingeführt haben. Im Streit um das Datum der Abhaltung des Osterfestes, verhielt er sich sehr konziliant und liess andere Termine im Osten des Imperiums gewähren. Sein Martyrium wird zwar öfters erwähnt, allerdings immer ohne Umstände, sodass es unsicher bleiben muss.

Hyginus (138 bis 142, unter den Kaisern Hadrianus und Antoninus Pius)

Hyginus amtierte als 9. Bischof von Rom vermutlich zwischen 138 und 142 n.Chr. Er stammte aus Athen und war Philosoph gewesen. Auch über diesen Mann ist sonst nichts bekannt. Während seiner Amtszeit kamen die gnostischen Irrlehrer Valentinos und Kerdon nach Rom um sich des Scheines halber in Verbindung mit der offiziellen Kirchenmeinung sehen zu lassen. Beide wurden später mehrfach aus der Kirche ausgeschlossen. Das Martyrium des Hyginus wird spät als Randbemerkung erwähnt, sodass es unwahrscheinlich ist.

Pius (142 bis 154/155, unter Kaiser Antoninus Pius)

Pius I. amtierte als 10. Bischof von Rom von 142 bis 154 oder 155 n.Chr. und musste die gnostischen Irrlehrer Valentin, Kerdo und Markion bekämpfen. Letzterer war wahrscheinlich wegen seiner besonders antijüdischen Haltung 144 n.Chr. in einer stadtrömischen Synode exkommuniziert worden. Angeblich war er der Bruder eines gewissen Hermas, der eine Schrift namens "Der Hirte" verfasst hat. Mehr ist über ihn nicht bekannt.

Aniketos (154/155 bis 165, unter den Kaisern Antoninus Pius und Marcus Aurelius)

Aniketos (lat. Anicetus; dt. Aniket) amtierte als 11. Bischof von Rom von 154 oder 155 bis 165 n.Chr. Der Überlieferung nach stammte er aus Emesa in der Provinz Syria. In seine Amtszeit fielen der Osterfeststreit. Da die Christen in Kleinasien gemeinsam mit den Juden das Osterfest ohne Rücksicht auf den Wochentag feierten, aber in der restlichen Kirche dieses Fest fix am Sonntag nach dem 14. Nisan lag, verhandelte Bischof Polykarpos von Smyrna mit Aniketos bezüglich eines gemeinsamen Termins - erfolglos. Erst Papst Victor setzte mit seiner Autorität den allgemeinen Termin durch. Papst Aniketos musste sich jedoch auch mit sektiererischen Tendenzen herumschlagen. In Kleinasien hatte sich seit ca. 150 n.Chr. der Montanismus als Folge von Endzeitstimmungen ausgebreitet und bedrohte die Einheit der Kirche.

Soter (166 bis 174, unter Kaiser Marcus Aurelius)

Soter amtierte als 12. Bischof von Rom von etwa 166 bis 174 n.Chr. Auch er musste sich mit der Endzeitstimmung jener Tage befassen. Deshalb unterstützte er grosszügig andere Kirchengemeinden, die voll des Lobes über die Gaben waren, wie aus einem Dankesschreiben aus Korinth überliefert ist. Von ihm gibt es Darstellungen in der Kirche San Paolo f.l.m. in Rom sowie in der Sixtinischen Kapelle.

Eleutherus (174 bis ca. 189, unter den Kaisern Marcus Aurelius und Commodus)

Eleutherus amtierte als 13. Bischof von Rom etwa von 174 bis vermutlich 189 n.Chr. Er stammte aus der griechischen Stadt Nikopolis. Unter Aniketos war er Diakon in Rom. In der Zeit seines Pontifikats konnten sich die Kirchengemeinden frei entfalten, da die Christin Marcia seit 183/184 massgeblichen Einfluss auf die kaiserliche Religionspolitik hatte. Der Papst musste sich jedoch gegen die Montanisten durchsetzen. Der Presbyter Irenaeus von Lyon überbrachte 177 n.Chr. ein diese Lehre betreffendes Schreiben der Gemeinden von Vienna (Vienne) und Lugdunum (Lyon), um den Papst für eine friedliche Verständigung zu gewinnen. Der Versuche schlug jedoch fehl und die kleinasiatischen Bischöfe verurteilten den Montanismus als Irrlehre. Mehrere in einigen Dokumenten aufscheinende Kontakte mit Britannien unter Eleutherus sind historisch nicht haltbar.

Victor (189 bis 198/199, unter den Kaisern Commodus, Pertinax, Didius Iulianus und Septimius Severus)

Victor amtierte als 14. Bischof von Rom von 189 bis 198 oder 199 n.Chr. Der Mann wurde vielleicht im römischen Afrika geboren und starb möglicherweise in Rom am 28. Juli 199 n.Chr. Die genaue Dauer seiner Amtszeit ist umstritten. Den Kontakt zur einflussreichen Christin Marcia am kaiserlichen Hof stellt für ihn der Presbyter Hyacinthus her. Durch deren Vermittlungen kommen auch einige verurteilte Christen aus den sardinischen Bergwerken wieder frei. Er versuchte die Vorrangstellung des stadtrömischen Bischofs auszubauen. Gegenüber den kleinasiatischen Kirchengemeinden nutzte er diese Autorität im Osterfeststreit. Bischof Polykrates von Ephesus und seine kleinasiatischen Amtskollegen, die am alten Termin festhielten, wurden aus der Kirche ausgeschlossen. In einigen Gemeinden setzte sich dennoch der neue Termin erst im 3.Jh.n.Chr. durch. Eine neue Regelung gab es erst am Konzil zu Nicaea 325 n.Chr. Der Schriftsteller Tertullian erwähnt als eine theologische Ableitung dieses Vorrangverhältnisses innerhalb der Kirche. Diese Macht wurde auch für den Ausschluss von missliebigen Personen genutzt, so etwa um 190 n.Chr. im Rahmen des Streits über die Trinität den zugewanderten Theodot. Zweifelhaft ist, ob Victor der erste Papst war, der lateinische Schriften herausgab. Unumstritten ist jedoch die Bevorzugung des Lateinischen gegenüber dem Griechischen als Kirchensprache während seines Pontifikats. Er war der letzte Bischof von Rom, der neben Petrus begraben wurde.

Seit Marcus Aurelius machte sich im Römischen Reich immer mehr Weltuntergangs-
stimmung breit, die das Christentum oft geschickt nutzen konnte.


Quellen: R.Fischer-Wollpert "Lexikon der Päpste", "Der kleine Pauly", www.kirchenlexikon.de 

 

Sie wollen Fragen stellen, Anregungen liefern oder sich beschweren?
Dann klicken Sie auf meine Kontaktseite!

(PL)