Version LVII

WIRTSCHAFT
Die Münzprägung in der Antike


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Die Münzverwaltung

Die offiziellen Prägestätten standen in allen antiken Staaten stets unter obrigkeitlicher Aufsicht, doch konnte der Betrieb durchaus von ausserordentlichen Beamten in Leiturgie (eine Art verpflichtender Staatsdienst) organisiert werden. Erst im römischen Kaiserreich tauchten mit eigenen Prokuratoren höhere Verwaltungsstellen für die Münzlogistik auf. Die Oberaufsicht fiel dem (procurator) a rationibus (seit dem 2.Jh.n.Chr. meist nur rationalis genannt) zu, welcher als oberster Verwalter des fiscus Caesaris (kaiserliche Kasse) über alle Geldangelegenheiten, ähnlich einem Finanzminister wachte.

In den griechischen Stadtstaaten gab es konsequenterweise nur eine Münzstätte, doch mit dem Aufkommen der Flächenstaaten im Hellenismus stieg mit dem Bedarf an Münzen auch jener an Prägestätten, die in die wichtigsten Verwaltungs- und Handelsstädte gelegt wurden. Die verbreitete Geldwirtschaft im römischen Imperium liess zeitweise bis zu zwanzig Reichsmünzstätten parallel arbeiten.

Da man infolge dieser Aufsplitterung wissen wollte, woher die einzelnen Geldstücke kamen, bürgerten sich rasch Beizeichen für den jeweiligen Offizin (Abteilung der Münzstätte) ein, welche konkreten Prägezentren zugeordnet werden können. Sie gehören heute noch in der Numismatik zu den wichtigsten Zuordnungskriterien. Im Römerreich erscheinen sie erstmals ab Mitte des 3.Jh.n.Chr., als die zentrale Münze in Rom den Bedarf schon lange nicht mehr decken konnte. Zur Not behalf man sich mit Gegenstempeln, welche auch die Echtheit garantieren sollten.

Dekadrachme
aus Syracusae
um 400 v.Chr.


Quellen: "Der kleine Pauly", Zeitschrift "money trend"

 

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(PL)