Version LX

DIE KRIEGE ROMS
Der erste Dakerkrieg Trajans


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Vorgeschichte

89 n.Chr. war der erste Pannonische Krieg Domitians mit einem Friedenschluss zu Ende gegangen. Im Gegensatz zur antidomitianischen Propaganda handelte es sich um keinen Schmähfrieden, sondern brachte dem Imperium die formelle Oberhoheit über das Dakerreich. Schon seit augusteischer Zeit machten die Daker den Römern zu schaffen, da sie sich ebenfalls auf dem Weg zur Hochkultur mit dementsprechendem "Platzbedarf" befanden. 

Die realen Machtverhältnisse liessen keinen Zweifel daran, dass in Zukunft entweder die Daker ihre Unabhängigkeit wiedererlangen oder völlig im Römischen Reich aufgehen würden. Historisch betrachtet war diese Handlungsweise schon immer die Vorstufe zur Provinzwerdung gewesen. Der geschlossene Friede bedeutete für beide Parteien lediglich einen Aufschub der Feindseligkeiten.

Die Römer hatte das Dakerreich zwar geschwächt, doch die Machtbasen des Gegners waren allesamt intakt geblieben. Sicher war auch für Domitian, dessen aktive Grenzsicherungspolitik eines seiner politischen Markenzeichen war, das letzte Wort noch nicht gesprochen. Aber erst Trajan sollte dafür sorgen, dass das Dakerreich endgültig in eine römische Provinz umgewandelt wurde. Zunächst begnügte man sich mit der formellen Oberhoheit und der Leistung von Zahlungen an diverse Stämme.

Dennoch kam es im angrenzenden pannonischen Raum weiterhin zu Auseinandersetzungen, so zum zweiten Pannonischen Krieg 92 und zum Suebenkrieg Nervas 97. Beide Kriege zeigten, dass eine Lösung für den gesamten Donau-Karpatenraum gefunden werden musste. Die Zeit arbeitete gegen Rom, da sich der Dakerkönig Decebalus über seine Möglichkeiten voll bewusst war und dementsprechende Rüstungsmassnahmen setzte.

Trajan hatte die Machtkonzentration der Daker mit Sorge beobachtet und fürchtete um die Donaugrenze, denn ein stabiles, zentral geführtes und militärisch effizientes Reich mit antirömischer Haltung war eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Die Daker hatten den zivilisatorischen Schritt von einzelnen barbarischen Stämmen zur Hochkultur geschafft und waren mit der Kristallisation eines zentralen Königtums in der ersten Hälfte des 1.Jh.n.Chr. willens sich territorial auszudehnen.

Selbst wenn es den Römern gelungen wäre die militärisch Grenze zu halten, hätten die verwandten geto-thrakischen Stämme am Balkan genug Auftrieb für Revolten bekommen. Auch dies dürfte Trajan nicht verschlossen geblieben sein. Da Decebalus es zum zweiten Mal geschafft hatte seine Völkerschaften zu einen, war es nicht aus der Luft gegriffen, dass er auch eine grosse Allianz mit den Germanen stromaufwärts zustande hätte bringen können. Ein koordinierter Angriff von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer gehörte mit Sicherheit zum Alptraum eines jeden römischen Strategen.

Beweise für ein solches Vorgehen lagen zu Kriegsbeginn vor. Decebalus suchte krampfhaft nach Verbündeten zu den germanischen Völkern nördlich und östlich des Karpatengebietes. Auch versuchte er das allseits gefürchtete Reitervolk der Roxolanen für sich zu gewinnen und selbst eine Kontaktaufnahme mit den ewigen Gegnern Roms, den Parthern hatte stattgefunden. Allerdings hielt der parthische König Pacorus II. nichts davon und auch nachdem Decebalus ihm später als Beweis für seine Kriegserfolge die Sklaven des moesischen Statthalters als Geschenk übermittelte, hielten die Parther Frieden.

Victoria mit Tropaion
e libro E.Künzl
"Der römische Triumph"


Quellen: Karl Strobel "Untersuchungen zu den Dakerkriegen Trajans"; Karl Strobel "Die Donaukriege Domitians"; Annette Nünnerich-Asmus "Trajan"

 

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(PL)