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Basiliskos

Herrschaft

Als erstes liess Kaiser Basiliskos seinen Rivalen um das Kaiseramt Patricius ermorden. Danach kümmerte er sich um seine Familie. Aelia Verina wurde Augusta und ihr Sohn Marcus zum Mitregenten ernannt. Seine eigenen Söhne Zenon und Leo (nicht zu verwechseln mit den Kaisern gleichen Namens) wurden zu Caesares berufen.

Die kurze Zeit seiner Herrschaft wurde von einem Grossbrand überschattet. Weite Teile Konstantinopels und besonders einige wichtige Gebäude lagen in Schutt und Asche. Dazu gehörten die von Kaiser Iulianus begründete Bibliothek mit 120.000 Büchern, sowie die griechische Grosssammlung archaischer und klassischer Bildhauerkunst im Palast des Lausos (seinerzeit ein Kämmerer des Kaisers Theodosius II.).

Auch innenpolitisch entwickelte sich vieles zum Negativen. Basiliskos' Religionspolitik bevorzugte die Monophysiten, obwohl ihre Ansichten auf dem Konzil von Chalkedon 451 als abweichlerisch gebrandmarkt wurden. In einem offiziellen Rundschreiben vertrat er die Auffassung von der einen Natur Christi, was bei den katholischen Christen auf Gotteslästerung hinauslief. Selbst der als gemässigt geltende Patriarch von Konstantinopel, Akakios, war verärgert, denn Basiliskos hielt sich lieber an die Ratschläge von Timotheos Alluros, dem monophysitischen Bischofs von Alexandria. Als er gegen dieses Rundschreiben seinen Einspruch erhob, wurde dem Patriarchen der Einfluss über die Kirchenprovinzen in Asien entzogen. Akakios zog sein Trauergewand an und zog sich in die Kirche der "Heiligen Weisheit" zurück. Simplicius, der amtierende Papst in Rom, sprach überhaupt dem Kaiser das Recht ab in theologischen Fragen eine Entscheidungskompetenz zu haben.

Den Dolchstoss für die Herrschaft von Basiliskos versetzte Theoderich Strabo, der zunächst einer seiner Parteigänger gewesen war. Zwar war er weiter oberster Heermeister, doch verlieh der Kaiser Armatus, dem als Lebemann bekannten Liebhaber der Kaiserin Aelia Zenonia, ähnliche Titel und Würden. Auch der an der seinerzeitigen Verschwörung beteiligte Illus wandte sich von Basiliskos ab, als er mit immer mehr Klagen über die finanziellen Raubzüge der kaiserlichen Verwaltung und die Habgier ihrer Beamten überhäuft wurde.

Diese Stimmung nutzte der im isaursichen Bergland untergetauchte Zeno aus. Er verbündete sich mit Illus und marschierte gegen Konstantinopel. Um zu retten was noch zu retten war, versuchte Basiliskos Kirche und Volk der Hauptstadt für sich zu gewinnen, indem er ein neues Rundschreiben versandte, worin alle von ihm vorgenommenen Religionsbeschlüsse rückgängig gemacht wurden. Um der Bedrohung durch Zeno militärisch Herr zu werden, schickte er diesem Armatus entgegen. Die Armeeoffiziere wollten allerdings nicht gegen Zeno kämpfen und konnten ihren Befehlshaber umstimmen. So lenkte Armatus seine Truppen auf einem anderen Weg in Richtung Isaurien. Zeno und Illus konnten so Konstantinopel kampflos einnehmen.

ein Solidus des Basiliskos


Quellen: M.Grant, "Die Römischen Kaiser", M.Clauss, "Die Römischen Kaiser", O.Veh, "Lexikon der römischen Kaiser", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)