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Tiberius Claudius Nero Germanicus

Herrschaft und Wirken I (Im Schatten der Angst)

Die ersten Amtshandlungen als Kaiser betraf die Mörder seines Neffen und Vorgängers Gaius. Er beschränkte jedoch in weiser Voraussicht die Bestrafung auf die eigentlichen Drahtzieher, zum einen Cassius Chaera, dem Anführer und Iulius Lupus, der Caesonia und ihr Kind getötet hatte. Beide wurden hingerichtet. Sabinus wurde hingegen begnadigt, beging aus Loyalität zu seinen Mitverschwörern Selbstmord.

Claudius hatte auch aus dem gewaltsamen Ende seines Vorgängers gelernt und traf Vorkehrungen, die ihm ein ähnliches Schicksal ersparen sollten. Dazu gehörten auch Massnahmen, die ihn beim Volk beliebt machen sollten. So wurden die Hochverratsprozesse wieder einmal abgeschafft und die zugehörigen Justizakten samt des beträchtlichen Giftvorrats des Gaius vernichtet. Von seinem Neffen beschlagnahmte Güter wurden den rechtmässigen Besitzern zurückerstattet und die betreffenden Gesetze aufgehoben.

Doch nicht bei allen machte sich Claudius damit beliebt. Obwohl alle, die in seine Nähe kamen, nach Waffen durchsucht wurden, versuchten immer wieder Personen Anschläge auf ihn durchzuführen. So wurde beispielsweise ein römischer Ritter namens Gnaeus Nonius bei einer öffentlichen Audienz mit einem Dolch im Gewande ertappt. Bei einer anderen Gelegenheit wurde der Kaiser vor dem Marstempel mit einem Jagdmesser attackiert.

All dies nährte die Furcht vor weiteren Anschlägen und es ist nicht verwunderlich, dass Claudius äusserst schnell und skrupellos reagieren konnte, wenn er sein Leben bedroht sah. 35 Senatoren und bis zu 300 Ritter wurden aus diesem Grund ohne Umschweife hingerichtet. Nicht wenige davon waren jedoch Opfer seiner Frauen und Freigelassenen, die sich seiner Ängste bedienten um unliebsame Zeitgenossen loszuwerden.

Eines von vielen Beispielen ist das des Appius Silanus, der aus Spanien zurückbeordert wurde, um Domitia Lepida, die Mutter der Kaiserin Messalina zu heiraten. Gerüchten zufolge hatte er sich geweigert mit Messalina ins Bett zu gehen. Daraufhin schwor sie Rache und verleumdete ihn. Silanus wurde des Mordversuchs bezichtigt und hingerichtet.

Die Spitze des Eisbergs wurde im Jahr 42 erreicht, als unter der Führung des oberillyrischen Statthalters Lucius Arruntius Camillus Scribonianus ein Aufstand gegen die ständigen Hinrichtungen losbrach. Die Revolte konnte binnen 5 Tagen niedergeschlagen werden und kostete wiederum jenen führenden Senatoren das Leben, die man der Mittäterschaft überführen konnte. 6 oder 7 Verschwörungen konnten so im Laufe der Regierungszeit aufgedeckt werden.

Statue des
Kaisers Claudius


Quellen: C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser", O.Veh "Lexikon der römischen Kaiser"

 

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(PL)