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Lucius Aelius Aurelius Commodus

Herkunft, Jugend und Karriere

Lucius Aurelius Commodus wurde am 31. August 161 als Sohn des Kaisers Marc Aurel und der Annia Galeria Faustina (Faustina d. Jüngere) geboren. Seinen Namen erhielt er nach Lucius Verus, der ursprünglich Lucius Ceionius Commodus hiess. Er war das 10. von 14 Kindern und besass einen Zwillingsbruder namens Titus Aurelius Fulvius Antonius, der jedoch im Alter von vier Jahren bereits verstarb. Von allen Söhnen war Commodus der einzige, der das Erwachsenenalter erreichte.

Seine Jugend liegt für uns heute im Dunkeln und das, was wir wissen wird durch die negative Färbung der Historiker noch verschleiert. Aufgrund des augenfälligen Kontrastes zu seinem Vater, hatten bereits zeitgenössische Quellen darüber gemunkelt, er könnte das Ergebnis eines Seitensprunges seiner Mutter sein.

Wie auch immer, Commodus scheint von Anfang an als Thronfolger vorgesehen worden zu sein. Bereits im Alter von fünf Jahren wurde ihm der Caesarentitel verliehen und bis 171 übernahm er vom Vater auch die Siegertitel Imperator, Germanicus und Sarmaticus sowie dem Ehrennamen Augustus. Auch am Triumphzug Marc Aurels im Jahre 176 nahm er teil. Ein Jahr später wurde er schliesslich zum Mitregenten erhoben. Zur gleichen Zeit übte er zum ersten Mal das Konsulat aus, für das er allerdings ob seines Alters eine Sondergenehmigung benötigte.

Als sich 175 Avidius Cassius in den Ostprovinzen gegen Marc Aurel erhob, war es sein Plan den jungen Commodus in Italien gefangen zu nehmen. Doch scheiterte der kühne Plan, da Cassius zuvor ermordet wurde.

Beide kämpften in den Jahren 178 und 179 erfolgreich an der Donau. Während der Vorbereitungen zu einem Feldzug gegen die Markomannen im Jahre 180 verstarb Marc Aurel. Commodus hatte den Auftrag den Krieg infolge der Schwäche der Gegner im Alleingang fortzusetzen, doch schloss dieser - in Übereinstimmung mit seinem Kammerherrn Saoterius - überhastet Frieden mit den Markomannen. Als Grund nannte die Überforderung der zur Verfügung stehenden Mittel des Reiches. Vielleicht hatte er damit sogar recht.

Seine Zeitgenossen sahen darin eine Schande, doch hatte Commodus einen offenbar günstigen Frieden ausgehandelt. Für die nächsten Jahrzehnte war die Donaugrenze gesichert. Dem Wunsch seines Vaters, das Reich zur Sicherung der Grenzen nach Norden auszudehnen sollte allerdings kein Kaiser mehr nachkommen.

Seit Domitian - 100 Jahre zuvor - war niemand mehr in erblicher Thronfolge zum Kaiser ausgerufen worden. Dazu war Commodus der erste Thronfolger, der geboren wurde, während sein Vater bereits das Kaiseramt ausübte. Im Alter von 16 Jahren wurde er mit Bruttia Crispina, deren Vater G. Bruttia Praesens Marc Aurel auf seinen Feldzügen begleitet hatte, ohne grosse Festlichkeiten verheiratet. Etwa zehn Jahre später endete diese Beziehung tragisch, da sie zuerst nach Capri verbannt und anschliessend wegen Ehebruchs hingerichtet wurde.

Nach seiner Rückkehr von der Grenze begann Commodus seine besonderen Eigenarten auszuleben. Als erstes änderte er seinen Namen auf Marcus Aurelius Commodus Antoninus. Beim Triumphzug am 22. Oktober 180 fuhr ein gewisser Saoterius in seinem Triumphwagen mit, für den er solch eine Zuneigung hegte, dass er diesen während der Fahrt sogar mehrmals küsste. Saoterius wurde sein Kammerherr und der erste von mehreren einflussreichen Hofbeamten, denen er nur allzu gerne die Staatsgeschäfte überliess.

Portraitbüste
des Commodus


Quellen: M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser"

 

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(PL)