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Varius Avitus Bassianus (Elagabal)

Herrschaft III (Politik)

Kritik gab es auch an Elagabals Staatsführung und im speziellen, wie er Staatsämter besetzte. 218 wurde etwa die Präfektur der Prätorianer Publius Valerius Comazon übertragen, der - trotz seines Soldatenberufes - aus einer Familie stammte, die professionell Tänze und Schauspiele aufführte. Nach römischer Sitte Personen niederster Herkunft. Später bekleidete er auch noch das Amt des Stadtpräfekten von Rom. Gemeinsam mit Iulia Maesa führte er direkt die Staatsgeschäfte.

Solche Entscheidungen führten im Volk zur Meinung, das Geschick des Staates liege in den Händen von Köchen, Barbieren und Wagenlenkern. In Wirklichkeit handelte es sich um Personen, auf die die kaiserliche Familie hundertprozentig bauen konnte. Zum Ansehen der Regierung trugen sie allerdings nicht bei.

Die Vorsichtsmassnahmen fruchteten allerdings nur wenig. Elagabal zeigte sich durch und durch als äusserst unabhängiger Geist, der durch seine privaten Eskapaden die Regierungsarbeit seiner Getreuen ständig behinderte.

Den Soldaten wurde die Sache ebenfalls bald zu bunt. Elagabals Regierungszeit war überschattet von Revolten und Meutereien. Bereits 218 versuchte ausgerechnet die legio III Gallica in Syrien ihren neuen Kommandanten Verus zum Kaiser auszurufen. Doch der Umsturzversuch ging genauso schief, wie etwa der der legio IV, der Hauptflotten und eines ansonst unbekannten Herausforderers namens Seleucus.

Während seiner vierjährigen Regierungszeit blieb Elagabal nicht viel Zeit um sich grossen Bauvorhaben zu widmen. Seine Sonnentempel, der eine am Palatin, der andere am Stadtrand, können als von ihm alleine gestiftete grosse Bauwerk gelten. Errichtet wurden auch die Horti Variani, eine Palastanlage samt eigenem Amphitheater, Circus, Therme und Lehrsaal. Ansonsten begnügte er sich mit Restaurierungen. Das war vor allem das Kolosseum, das nach einem Blitzschlag wieder instand zu setzen war.

Das Elagaballium war ein Säulentempel im Ausmass von 70 mal 40 Metern innerhalb eines rechteckigen Hofes. Die gewaltige Tempelplattform ist noch heute ein Blickfang im Nordosten des Palatin. Severus Alexander widmete ihn später in einen Tempel zu Ehren des Iuppiter Ultor (der rächende Iuppiter) um.

Der Sonnentempel im Südosten von Rom dürfte an jener Stelle gestanden haben, wo heute die Kriche Santa Croce in Gerusalemme steht. Historiker beschrieben den Bau als riesig und überwältigend. Bestandteil waren mit Zinnen bewehrte hohe Türme, von denen Elagabal Geldstücke unter das Volk streute. Das innere des Bauwerks und vor allem die Handlungen blieben den Blicken der Zuschauer jedoch verborgen.

Mit grossem Pomp wurde auch die Einweihung von Thermen in Vicus Sulpicius gefeiert. Die Bäder waren unter Caracalla errichtet und bis auf die Säulenhalle fertiggestellt worden. Bereits Caracalla hatte selbst darin gebadet und sie damit der Öffentlichkeit übergeben. Nun fügte Elagabal die Säulenhalle hinzu. Wirklich fertig wurde das ganze Bauwerk aber erst unter Severus Alexander.

Im Frühjahr 221 waren selbst seinen Verwandten und Anhängern die Eskapaden zu viel geworden. Um die Dynastie zu retten, wurde Elagabal von Iulia Maesa überredet seinen dreizehnjährigen Cousin Bassianus Alexianus zu adoptieren. Damit wurde er als deklarierter Thronerbe ausgewiesen und in den Caesarenrang erhoben. Die Adoption fand am 26. Juni 221 statt. Bassianus Alexanius sollte als Severus Alexander tatsächlich Elagabals Nachfolger werden. Als Ausrede verwendete sie das Argument, dass sich der Kaiser dadurch mehr um den Sonnenkult kümmern konnte.

Alexander hatte vor allem die Prätorianer hinter sich. Aus diesem Grund liess ein Machtkampf zwischen ihm und Elagabal nicht lange auf sich warten. Beide wurden von ihren aktiven Müttern und Verwandten unterstützt; Elagabal durch Iulia Soaemias und Alexander durch Iulia Mamaea und Iulia Maesa. Überhaupt hatte sich in letzter Zeit herauskristallisiert, dass Iulia Soaemias die treibende Kraft hinter dem Sonnenkult war und Elagabal in seinem Lebensstil bestärkte.

Ende 221 versuchte Elagabal seinen Cousin loszuwerden. Doch war niemand bereit den Mord auszuführen. Was den Kaiser noch mehr bewog Alexander nach dem Leben zu trachten.

Büste des Elagabal


 

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(PL)