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Vertumnus

Der Gott Vertumnus (auch Vortumnus) stammt aus dem etruskischen Volsinii und wurde lt. Varro von T. Tatius in Rom eingeführt. Gesichert ist sein Kult erst ab 294 v.Chr. Er galt als Gott von Veränderung und Wandlung. In seinen Zuständigkeitsbereich fielen damit die Jahreszeiten genauso, wie die menschlichen Launen. Sein Fest war am 13. August und hiess Vortumnalia

Für das Wesen des Gottes gab es bereits in der Antike mehrere Deutungen. Vier davon sind relevant:

  • brachte Tiberüberschwemmungen - die manchmal bis zu seiner Statue reichten - zum "Umwenden", d.h. das Wasser ging ab seiner Statue mit Sicherheit wieder zurück.
  • im Sinne a vertendo anno der Gott der wechselnden Jahreszeiten
  • Gott des Warenumsatzes beim Handel, d.h. im Tauschhandel verändert sich der Warenbesitz des Einzelnen.
  • die Eigenschaft der Verwandlung in jede beliebige Gestalt

Letztere Interpretation dürfte am Zutreffendsten und eine römische Schöpfung sein. Sein ursprüngliches Wesen bei den Etruskern lässt sich nicht mehr erschliessen.

Vertumnus' Tempel lag auf dem Aventin und seine Statue war ein Wahrzeichen der Gegend. Vor Numa Pompilius soll es nur ein Holzbild gegeben haben, das durch eine metallene Statue ersetzt wurde. Als Künstler wird Marmurius Veturius genannt. Der Statue wurden besonders von den einfachen Leuten Abzeichen und Geräte ihres Berufes geweiht. Auch Früchte und Blumen gehörten zu den Opfergaben. Im Tempel stand auch ein Gemälde von M. Fulvius Flaccus in Gestalt des Triumphators. Sonst ist über das Gebäude nichts bekannt.

Inschriften die sich auf Vertumnus beziehen sind äusserst rar, liegen verstreut und sind in ihrem Inhalt unergiebig. Darstellungen des Gottes lassen sich nicht eindeutig identifizieren. Den antiken Autoren nach handelte es sich um einen schönen Jüngling. Allerdings konnte er bekanntlich sein Bild wandeln und folglich dürfte seine Darstellung vielfältig gewesen sein. Entsprechende Inschriften fehlen leider.

In späterer Zeit wurde er zur Gattin oder Geliebten der Pomona und mit ihr auch ein Gott der Gärten (anhand derer man auch die Abfolge der Jahreszeiten erkennen kann).

Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.

 
 

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(PL)