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WIRTSCHAFT
Geld & Münzen


Imperialer Adler ANTONINANUS

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Der Antoninanus (od. Bicharactus)

Die Bezeichnung Antoninanus wurde in der halben Antike für die unterschiedlichsten Silber- und Goldmünzen gebraucht. Einen eigenen Münztyp stellt sie deswegen nicht dar.

214/215 n.Chr. wurde von Kaiser Caracalla - eigentlich Marcus Aurelius Antoninus - eine neue Silbermünze eingeführt, dessen antiker Name nicht gesichert ist. Letzte Forschungen deuten auf die Bezeichnung Bicharactus hin. Der Name Antoninan für dieses Geldstück hat sich jedoch bereits im Mittelalter eingebürgert und wurde seitdem in Permanenz tradiert. Ihre genaue Einordnung in das Währungssystem Roms ist immer noch nicht völlig geklärt. Zudem ist anzumerken, dass Münzen nicht notwendigerweise einen eigenen Namen haben müssen. Für das 2-Euro-Stück gibt es auch keinen offiziellen Namen.

Dem anfänglichen Gewicht (ca. 5 g) nach wäre die Münze ein 1-½-facher Denar, doch zeigt die Verwendung eindeutig in die eines Doppeldenars. Auch das Münzbild zeigt in diese Richtung. Die Ausgabe fiel in eine Zeit, als die schleichende Inflation begann sich in eine galoppierende zu entwickeln. Somit entspräche die Emission lediglich der Anpassung an die realen Preisverhältnisse.

Der Avers zeigt den Herrscherkopf mit Strahlenkranz bzw. die Büste der Kaisergattin auf einer Mondsichel. In der Spätantike war dies ein typisches Erscheinungsbild für ein Geldstück in doppeltem Wert einer beliebigen Einheit.

In den Jahren 222 bis 238 wurde er nicht geprägt. Seit Philippus Arabs war der Antoninan die am meisten verwendete Münze des 3.Jh.n.Chr. Zunächst lag der Feingehalt noch bei 40 %, doch sank der Silberanteil ständig und erreichte unter Valerian gerade einmal 2 %. Kaiser Aurelian versuchte eine Reform. Aus dieser Zeit stammen mit XX, XXI, K und KA Zahlzeichen, die immer noch einer Erklärung harren. Diocletian ersetzte ihn schliesslich 293 durch zwei Münzen: zum einen den echtsilbernen Follis-Nummus im Wert von 10 Denaren und den weiterhin mit Silbersud überzogenen Follis-Nummus im Wert von 12,5 Denaren. Die Bezeichnungen Follis und Nummus wurden oft synonym verwendet.

Antoninan von Gordian III.

Der Preis dieser Münze beim Auktionshaus H.D.Rauch in Wien betrug EUR 45

Einer der letzten Antoninane des Diocletian lässt den geringen Silbergehalt erahnen


Quellen: "Der kleine Pauly", Zeitschrift "money trend"

 

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(PL)