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Die Provinz Sardinia et Corsica

Die antiken Religionen

Die Reste einheimischer Religion sind durch die Archäologie bis heute sichtbar geblieben, wohingegen sich die Reste phönizischer und römischer Kulte nur sehr spärlich erhalten haben. Bedeutendstes Zeugnis der Verschmelzung einheimischer - hier sardischer - und römischer Religion ist das Heiligtum von Fanum Sardopatoris (Antas). In unmittelbarer Nähe zu einer uralten Nuraghensiedlung konnten eindrucksvolle Reste einer grossen Tempelanlage zu Ehren des Gottes Sardus pater (Vater Sardus) ergraben werden. Dieser galt seit jeher als mythischer Stammvater aller Sarden. Seine Nennung findet sich noch auf Münzen des 1.Jh.n.Chr. Mit ihm sollen auch Libyer oder Iberer auf die Insel gelangt sein. Einige vertraten die Ansicht, es handle sich um Flüchtlinge aus Troja, was allerdings erst nachträglich wegen der Namensähnlichkeit zwischen dem Stamm der Ilienses und Ilias erfunden wurde. In Saradra gab noch einen berühmten Brunnentempel, an dem bei Diebstahl Gottesurteile vollzogen wurden. In die religiöse Sphäre gehörte auch der Begriff des sardonischen Lachens, das man alten Leuten zuschrieb, die sich freiwillig von ihren Angehörigen töten liessen. Spätere antike Schriftsteller legten es allerdings als das Ergebnis eines dem Grinsen ähnlichen Gesichtszuges beim Vergiftungstod durch lokale Pflanzen aus.

Das Christentum

Angeblich erlitt am 1. Mai 303 der Heilige Ephisius im sardischen  Carales das Martyrium im Zuge der diocletianischen Christenverfolgung und wurde bald darauf zum Schutzpatron der Stadt. Auch andere Städte brachten ihre Märtyrer hervor, so in Olbia der Heilige Lussorius, in Turris der Gavinus, Protus und Ianuarius (sollte später der Schutzpatron von Sassari werden), in Carales auch der Heilige Saturnus und in Sulci der Heilige Antiochus. 312 n.Chr. hielt Sardinien besonders treu zu Konstantin, der später auf der Insel sogar als Heiliger verehrt werden sollte. An den Konzilen von Arles (354 n.Chr.) und Mailand nahmen die bedeutenden Bischöfe Eusebius und Luciferus teil. Sie wurden jedoch später von Kaiser Constantinus II. verbannt. Auf Corsica verbreitete sich das Christentum ab dem 2.Jh.n.Chr. und als Märtyrerinnen werden die drei Heiligen Devota, Julia und Restitua verehrt, wobei erste und letztere korsischen Ursprungs waren.

1063 bat das Judikat von Torres den Abt des Klosters Montecassino um die Entsendung von Mönchen auf die Insel Sardinien. Seit den römischen Zeiten hatte es keine hochentwickelte Landwirtschaft mehr gegeben und die Mönche hatten eine gewaltige Aufbauleistung vor sich. Sie machten nicht nur verödetes Land wieder urbar, sondern bauten auch einige der bedeutendsten Kirchen der Insel.

Kaiser Diocletianus teilte die Provinz gemäss der Geografie in zwei auf


Quellen: T.Bechert "Die Provinzen des Römischen Reiches", Baedeker Reiseführer "Korsika" & "Sardinien", W.Eck "Die Verwaltung des Römischen Reiches in der hohen Kaiserzeit", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)