Version LX

MILITÄR
Die Flotten des Imperiums


AUGUSTUS
TIBERIUS - NERO
BÜRGERKRIEG 69
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Flottenoperationen im Bürgerkrieg 69

Nach der Erhebung Vindex und Galbas im April 68, liess Kaiser Nero aus den Matrosen der Misenischen Hauptflotte eine legio classica aufstellen, die aber dessen Absetzung und Selbstmord nicht mehr verhindern konnte. Während seiner Herrschaft hatte sich Nero verstärkt auf die Flotte als innen- und aussenpolitisches Machtinstrument gestützt.

In den folgenden Kämpfen um den Thron spielte die Flotte eine bedeutende Rolle. Nachdem die Prätorianergarde Galba zugunsten Othos wieder fallengelassen hatte, war die legio classica eine der ersten, die dem neuen Kaiser den Treueid leistete. Die italischen Flotten standen auf der Seite Othos, als die Soldaten der Rheinarmee ihren Kommandanten Vitellius zum Kaiser ausriefen.

Die Flotte erhielt den Befehl, die Küsten der Provinz Gallia Narbonnensis anzugreifen und ein Expeditionskorps zu landen. Dadurch wollte man die Nachschublinien des Vitellius unterbrechen und die im Hafen Forum Iulii (Fréjus) liegenden Flottenverbände zum Treueid auf Otho überreden. Streitigkeiten zwischen den Truppeneinheiten führten bereits vor der Einschiffung zu Auseinandersetzungen. Nach dem Auslaufen der Flotte kam es zu zahlreichen Übergriffen und Plünderungen entlang der italischen und ligurischen Küsten. Aus diesem Grund konnten sie ihr Zielgebiet, trotz zweier Seesiege, nicht erreichen. Die Flotte konnte nur verhindern, dass sich Korsika Vitellius anschloss.

Nach dem Sieg Vitellius über Otho verlegte er die legio classica nach Spanien ab. Die Präfektur der Misenischen Flotte wurde mit dem Ritter Claudius Iulianus beetzt. Dies war eine Neuerung, da unter Nero Freigelassene die Präfektur inne hatten.

Der Bürgerkrieg war jedoch noch nicht vorbei. Ein Aufstand der Donauarmeen unter M. Antonius Primus und der See- und Landstreitkräfte im Osten unter Vespasian verlängerte die Kämpfe. Um die kritische Situation zu meistern vereinigte Vitellius die beiden Hauptflotten unter dem Kommando von Sex. Lucillius Bassus.

Kurz vor seiner Niederlage liess auch Vitellius aus den Matrosen der Misenischen Flotte eine legio classica aufstellen. Offiziere und Mannschaften der Flotte in Ravenna waren zu diesem Zeitpunkt bereits zu Vespasian übergelaufen. Nach dem Abfall beider Hauptflotten und einer Niederlage bei Cremona erhob sich auch andere Truppenteile gegen Vitellius und besiegelten damit sein Ende.

Den Bürgerkrieg von 69 nutzte der Häuptling der Bataver, Iulius Civilis, um einen Germanenaufstand unter seiner Führung zu entfachen. Dieser war im römischen Heer ausgebildet worden, und kannte die Stärken und Schwächen des Gegners. Die Bataver wohnten im Operationsgebiet der germanischen Flotte auf der Insula Batavorum, im Rheindelta, an Maas und Waal. Der Aufstand begann bei den Auxiliareinheiten in Germanien und weitete sich zu einer Erhebung aller Rheingermanen aus. Alle römischen Stützpunkte nördlich von Moguntiacum (Mainz) wurden überrannt; Mainz selbst von den Germanen eingeschlossen. Die germanische Flotte war zu diesem Zeitpunkt einmal mehr im Bürgerkrieg involviert und wurde deshalb schlecht geführt. Ihre Einheiten unterstützten den Abwehrkampf kaum.

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Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.


Quellen: H.D.L.Viereck "Die römische Flotte"

 

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(PL)