Version LX

MILITÄR
Die Flotten des Imperiums


AUGUSTUS
TIBERIUS - NERO
BÜRGERKRIEG 69
FLAVIER
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Flottenoperationen der Flavier

Durch Verrat fiel im Jahre 70 ein aus 24 Einheiten bestehendes Geschwader der Rheinflotte in die Hände der aufständischen Germanen unter Civilis. Diese setzten die Kriegsschiffe auch prompt gegen die Römer ein. Zur Bekämpfung mussten britannische Einheiten herangeführt werden. Noch im gleichen Jahr versuchten sie an der Westseite der batavischen Insel (heute Walcheren) zu landen.

In diesem Gebiet lebte mit den Canninefaten ein germanischer Volksstamm, der zu den Batavern gehörte. Diese konnten den Angriff abwehren. Die meisten Schiffe der Römer gingen unter oder wurden erbeutet. Die Rheinflotte griff weiterhin nicht in die Kämpfe ein. Dies provozierte die Germanen zu einem erfolgreichen Angriff auf den Liegeplatz eines Geschwaders. Einige Schiffe gelangten so in den Besitz der Germanen. Darunter das Flaggschiff des Befehlshabers Q. Petilius Cerialis.

Aus aufgebrachten und nachgebauten römischen Schiffen stellten die Bataver schliesslich eine eigene Flotte zusammen, deren Aufgabe darin bestand, die gallischen Getreidetransporte an Maas-, Rhein- und Scheldemündung aufzubringen. Nun griff auch die Rheinflotte in die Kämpfe ein und zwei gegnerische Geschwader trafen in der Maasmündung aufeinander. Die römische Flotte war zahlenmässig deutlich unterlegen, besass jedoch eindeutig das bessere Material und die besseren Mannschaften. Es kam zu einem kurzen Ferngefecht. Danach trennten sich die Flotten wieder. Civilis zog sich in die das Gebiet nördlich des Rheins zurück. Dies gab den Römern die Gelegenheit Infanterieeinheiten an Land zu setzen und die Insel der Bataver zu verwüsten.

Weder der britannischen noch der rheinischen Flotte gelang es entscheidende Erfolge bei der Bekämpfung des Aufstandes zu erringen. Die Kämpfe zogen sich bis ins Jahr 71 hin. Erst unter dem Druck der römischen Legionen musste Civilis kapitulieren, da er von Petilius Cerialis bei Trier und Xanthen auf offenem Feld geschlagen wurde.

Im Jahre 78 begann der britannische Statthalter Cn. Iulius Agricola einen durch Flotteneinheiten unterstützten Feldzug gegen die Caledonier in Nordschottland.

Ein Jahr später brach der Vesuv aus und der Schriftsteller und Präfekt der Misenischen Flotte, C. Plinius Secundus d.Ä., setzte die grossen Einheiten seiner Flotte zur Rettung der Bewohner in der Umgebung von Pompeji und Stabiae ein. Er fand bei diesem Unternehmen den Tod.

Zwischen 82 und 84 fanden im Rahmen des Feldzugs gegen die Caledonier zahlreiche Flottenvorstösse britannischer Einheiten bis an die Ostküste Schottlands statt. Im Jahre 84 umsegelte Cn. Iulius Agricola im Rahmen einer Flankenschutzoperation für seine Legionen das Promunturium Calidonia (die Nordspitze Schottlands, heute Duncansby Head). Dabei entdeckte und eroberte er die in Sichtweite liegenden Orkneyinseln. Die von den Orkneys aus sichtbaren Shetlandinseln, von den Römern Thule genannt, wurden wahrscheinlich ob der rauhen See nicht mehr dem römischen Machtbereich einverleibt.

Die römische Flotte unterstützte die an der Ostküste Schottlands vorstossenden Legionen mit Nachschub. Parallel setzte Agricola seine Einheiten an der West- und Nordküste zur Aufklärung ein. So wurden neben den Orkneys auch die Hebriden und wahrscheinlich auch ein Teil der hibernischen (irischen) Küste erkundet. Der Feldzug endete 85 mit der Niederlage der Caledonier am Graupius Mons (heute Grampian Mountains).

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Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.


Quellen: H.D.L.Viereck "Die römische Flotte"

 

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(PL)