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Marcus Aurelius Antoninus (Caracalla)

Tod

Die Verschwörung gegen Caracalla war genau geplant. Der Offizier der kaiserlichen Leibwache, Iulius Martialis, sollte das Attentat durchführen. Dieser hatte mit dem Kaiser noch eine offene Rechnung zu beglichen. Laut Herodian soll sein Bruder einige Tage zuvor wegen einer unbewiesenen Anklage hingerichtet worden sein. Cassius Dio hingegen verweist auf eine nicht erfolgte Beförderung.

Am 8. April 217 machte sich Caracalla samt seinem Gefolge von Edessa in Richtung Carrhae auf. Da er sich den Magen verdorben hatte, liess der Kaiser den Tross anhalten und erleichterte seine Beschwerden am Wegesrand. Genau diese Situation war der ideale Zeitpunkt für Martialis um zuzuschlagen. Caracalla wurde nur von einem Sklaven begleitet und die Leibwache drehte ihm dezent den Rücken zu. Der Attentäter trat vor, als hätte ihn der Kaiser mit einem Wink zu sich gerufen. Mit nur einem Schwerthieb tötete Martialis sein Opfer, das gerade die Hosen herunter gelassen hatte. Die augenblickliche Konfusion ausnützend, schwang sich der Täter auf sein Pferd und ritt davon. Doch gelang es einem Mitglied der kaiserlichen Leibwache ihn mit einem Speerwurf aus dem Sattel zu werfen.

Der Anstifter Macrinus spielte unterdessen das Unschuldslamm und beweinte öffentlich den Tod seines Kaisers. Da Caracalla zwar weithin gehasst, doch von seinen Soldaten verehrt wurde, kam es zu keiner Leichenschändung. Inmitten seiner Legionen hätte sich dies niemand erlauben können. So verbrannte man den Leichnam gemäss der religiösen Tradition und schickte die Asche an Iulia Domna in Antiochia. Die Urne wurde nach Rom verbracht und im Mausoleum des Hadrian beigesetzt. Wenige Wochen später sollte dort auch die Asche seine Mutter die letzte Ruhestätte finden und Kaiser Elagabal ordnete schliesslich die Vergöttlichung der beiden an. Bis dahin sollten jedoch noch einige ereignisreiche Monate vergehen.

Büste des Caracalla
ex collectione imaginum W.Tungsten


Quellen: M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser"

 

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(PL)