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Gaius Valerius Diocles (Diocletianus)

Bewertung

Diocletian kann mit Fug und Recht als der grösste Organisator des Römischen Reiches seit der Herrschaft des Augustus bezeichnet werden. Wie von diesem bildeten die gesetzten Reformen den Massstab für die kommende Epoche.

Was die Kaiser Decius, Probus und Aurelian begonnen hatten konnte Diocletian erfolgreich beenden. Die Stabilität der Grenzen war wieder hergestellt und Reformen im Inneren waren möglich geworden. Die Totalität mit der Diocletian an sein Reformwerk ging schreckte aber viele Zeitgenossen ab.

Tatsächlich drang nun der Staat erstmals direkt in die Privatsphäre des Einzelnen ein. Zwangsvereine und Bindung an die Scholle ersetzten die bisherige Freiheit. Die Steuerschraube erreichte ungeahnte Höhen und die Bürger beschwerten sich über die ungeheure Ausweitung des Staatsapparates. Dazu muss jedoch angemerkt werden, dass der antike Mensch bis zu diesem Zeitpunkt einfach nicht gewohnt war, so oft mit der Staatsgewalt zu tun zu haben. Gemessen mit heute war die Zahl der Beamten verschwindend gering.

Die Stabilität der Tetrarchie beruhte zum grossen Teil auf der Reputation von Diocletian und Maximian, da sie beide zwanzig Jahre regieren konnten. Die Regierungsform selbst bewährte sich nicht und die Tendenz zum Einzelherrschertum konnte nicht überbrückt werden. Die oftmals hervorgehobene Reichsteilung fand nicht in dem Masse statt, als dass sich daraus je ein West- und Ostrom hätten entwickeln können. Dies wurde erst gut 150 Jahre später verwirklicht.

Sicher anzukreiden ist ihm die Christenverfolgung, die erstmals das Ziel einer Ausrottung des Glaubensbekenntnisses in sich trug. Da es sich allerdings auch um eine erweiterte Bekämpfung eines grossangelegten Umsturzversuchs handeln könnte, bei dem über das Ziel hinausgeschossen wurde, ist die Sache wieder zu revidieren. Die negativen Aspekte über die die - meist christlichen - Geschichtsschreiber berichteten wurden sicher aufgewogen durch die Tatsache seiner freiwilligen Abdankung und den Versuch das Gemeinwesen den Erfordernissen der Zeit anzupassen. Dafür zollten ihm alle Respekt und lobten seine Charakterstärke.

Aureus zu 5,50 g
des Diocletian
Münzstätte Siscia
ca. 286 n.Chr.

Der Ausrufungspreis dieser Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch
betrug EUR 4.000


Quellen: C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser"

 

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(PL)