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Iustinus (I.)

Herkunft, Jugend & Karriere

Iustinus wurde um das Jahr 450 in Bederiana (nahe Skopje) als Sohn eines Bauern geboren. Da das Leben karg war begab er sich mit zwei Freunden nach Konstantinopel um in den Militärdienst zu treten. Sein Weg führte ihn zunächst zur Garde, in der er sich hochdiente, und anschliessend zu den regulären Truppen. Als hoher Militär nahm er an den Feldzügen des Anastasius gegen Isaurer und Perser teil. Nachdem wieder einigermassen Frieden eingekehrt war, wurde ihm das hohe Amt des comes excubitorum (Kommandant der Palastwache) zuteil.

Nach dem Tod des Kaisers Anastasius am 9. Juli 518, war das Rennen um das Kaiseramt völlig offen. Es gab keine nahen Verwandten oder designierte Nachfolger. Bereits einen Tag später setzte sich der mittlerweile 70jährige Iustinus als Leiter der Palastwache durch. Andere Kandidaten, wie ein gewisser Theokritos, gingen leer aus. Es scheint sogar, als habe der Kämmerer Amantius Iustinus Bestechungsgelder für Theokritos ausgehändigt, die dieser aber dann in seinem Sinne verwendet hat.

Im Palast zu Konstantinopel hatten sich der Senat und die hohen Würdenträger Ostroms versammelt um über den Nachfolger zu beraten. Die Vorschläge wurden dem Volk unterbreitet, das sich im Hippodrom versammelt hatte. Dabei kam es zu tumultartigen Ausschreitungen und Massenschlägereien zwischen den Anhängern der Kandidaten. Auch Palastwache und Leibgarde mischten kräftig mit, da zwischen ihnen Rivalitäten bestanden.

Die Wahl fiel zuvor noch auf Iustinianus, Iustinus' Neffen, doch als dieser wohlweislich abgewunken hatte, trat man an Iustinus heran. Nach aussen hin tat dieser so als wäre er überrascht und lehnte die Kaiserwürde zwei Mal dezent ab. Eine pietätvolle Geste, die in der römischen Kaisergeschichte lange Tradition hatte, aber eben nur gespielt war. Für ihn war alles nach Plan verlaufen, denn auch dem Volk konnte er sich als Kompromisskandidat verkaufen. Nach der von den Germanen übernommenen Sitte der Erhebung des Kaisers auf dem Schild, erhielt er vom Goten Godila einen goldenen Wendelring als Zeichen der Macht und wurde von Soldaten auf einem Schild emporgehoben und damit der wartenden Menge präsentiert. Danach erhielt er vom Patriarchen Johannes II. die Krönung durch das Diadem.

Solidus des Iustinus
Gewicht von 4,41g

Der Ausrufungspreis dieser Münze beim Wiener Auktionshaus für Antike Münzen, H.D.Rauch betrug EUR 240,00


Quellen: M.Clauss, "Die Römischen Kaiser", O.Veh, "Lexikon der römischen Kaiser", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)