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Publius Helvius Pertinax

Herkunft, Jugend und Karriere

Pertinax wurde 126 in Ligurien als Sohn des Helvius Successus, einem Freigelassenen und nunmehrigen Wollhändler, geboren. Es wird berichtet, dass der Vater dem Sohn deshalb den Namen pertinax (= beharrlich, hartnäckig; auch geizig) gab, um seine Zähigkeit als Wollhändler noch mehr unter Beweis zu stellen.

Seine Laufbahn begann der Schüler des Grammatikers Sulpicus Apollinaris als Lehrer. Aufgrund der schlechten Bezahlung sattelte er bald darauf um und trat 161 in die Armee ein, die ihn schliesslich als Truppenkommandeur einer gallischen Kohorte nach Syrien und Moesien brachte. In Britannien ernannte man ihn, ob seines militärischen Geschickes, zum Tribun der in Eburacum stationierten legio VI Victrix.

Während seiner Karriere machte er die Bekanntschaft mit Claudius Pompeianus, einem Syrer, der Lucilla, die Tochter von Marc Aurel, nach dem Tod ihres ersten Mannes, dem Mitkaiser Lucius Verus, geheiratet hatte. Der erste direkte Kontakt mit dem Kaiserhaus war hergestellt.

Nach seinen militärischen Abenteuern kehrte er wieder in das Zivilleben zurück und wurde 168 - als Angehöriger des Ritterstandes - procurator alimentorum im Bereich der Via Aemilia. Damit war er für das Alimentationswesen zuständig. Indem er Rückstände beglich, sicherte er den Fortbestand dieser Einrichtung in seinem Amtsbereich. Anschliessend bekleidete er diese Funktion noch einmal in Dakien.

Wegen seiner militärischen Fähigkeiten ereilte ihn der Ruf der Armee und Pertinax befehligte vexillationes (= Sondereinheiten) in Pannonien. Dabei kämpfte er auch gegen die Germanen und arbeitete im Rahmen der Grenzsicherungsmassnahmen von Kaiser Marc Aurel mit.

Zum Lohn wurde er senatorischer Praetor und zeichnete sich 171 als Kommandeur einer Legion in Raetien aus. 175 wurde er bei einer Nachwahl Konsul und teilte sich diese Würde mit Didius Iulianus, seinem Nachfolger im Kaiseramt. Weiters tat er sich bei der Niederschlagung eines Aufstandes, der unter Avidius Cassius in Syrien ausgebrochen war, hervor. All dies brachte ihn in mehrere Statthalterschaften, namentlich nach Ober- und Untermoesien, Dakien und schliesslich im Jahre 180 Syrien.

Während der Herrschaft von Kaiser Commodus fiel er 182 wegen angeblicher verräterischer Umtriebe in Ungnade und musste aus dem aktiven Dienst ausscheiden. 185 bis 187 wurde er wieder reaktiviert, um die meuternden Truppen in Britannien zu beruhigen. 188 ging er als Prokonsul nach Africa, anschliessend wurde er 189 Stadtpräfekt von Rom und 192 erlangte er zum zweiten Mal das Konsulat.

Pertinax war mit Flavia Titiana, der Tochter des Stadtpräfekten Titus Flavius Sulpicianus, verheiratet. Sie hatten einen Sohn, der nach seinem Vater ebenfalls Publius Helvius Pertinax benannt wurde, und eine Tochter deren Name nicht auf uns gekommen ist. Bei seiner Machtübernahme verzichtete er auf seinen persönlichen Besitz und übertrug sie den beiden. Weiters mussten sie darauf verzichten mit ihm im Palast zu leben. Beide kamen deshalb bei ihrem Grossvater Titus Flavius Sulpicianus unter.

Portraitbüste des Kaisers Pertinax


 

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(PL)