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Publius Helvius Pertinax

Herrschaft und Wirken

Die Verschwendungssucht von Commodus hatte die Staatsfinanzen arg zerrüttet. Pertinax war um äusserste Budgetdisziplin bemüht. Der Besitz seines Vorgängers wurde zu Gunsten des Staates veräussert. Diese Massnahme wurde von allen noch akzeptiert. Doch als er begann die Zügel derart anzuziehen, dass der Lebensstandard der Leute zu sinken begann, munkelte man, er wolle sich auf Staatskosten bereichern. Weiters wurde das Gerücht in Umlauf gesetzt, er hätte von Soldaten Bestechungsgelder genommen, dass diese vom weiteren Militärdienst verschont blieben. All dies zusammen brachte ihm den Ruf ein, geizig und geldgierig zu sein.

Bereits am 3. Jänner 193 erfolgte eine Verschwörung. Doch der als Thronkandidat ausersehene Senator informierte Pertinax höchstpersönlich und verliess mit dessen Billigung die Stadt.

Ausserdem ging er gegen die kaiserlichen Freigelassenen vor, die als Beamte erheblichen Einfluss im Palast ausübten. Er klagte sie öffentlich an, für die Löcher im Staatshaushalt verantwortlich zu sein. Das brachte ihm zwar die Popularität beim Volk, seine wichtigsten Stützen verlor er aber damit.

Bald darauf verlor Pertinax auch die Unterstützung der Gardisten, da er ihnen nur die Hälfte der versprochenen Belohnung bezahlen konnte. Anfang März 193 begab sich Pertinax nach Ostia, um die für Rom so wichtigen Getreidelieferungen zu inspizieren. Während dieser kurzen Abwesenheit, braute sich eine Verschwörung gegen ihn zusammen. Doch der als sein Nachfolger prädestinierte Konsul Quintus Sosius Falco wurde verhaftet und dem Senat vorgeführt. Obwohl Pertinax Falco vor der Verurteilung bewahrte, wurden einige beteiligte Prätorianer hingerichtet.

Die Unzufriedenheit der Prätorianer stieg weiter, als es durch die Aussage eines Sklaven wieder einige Hinrichtungen unter den Gardisten gab. Das Mass war voll. Die Gardisten bahnten sich den Weg in den Palast. Pertinax befahl noch dem Prätorianerpräfekten Laetus seine Männer zu beruhigen. Doch dieser hatte nichts besseres zu tun, als nach Hause zu gehen. Der Kaiser wusste nicht, dass dieser selbst hinter den Machenschaften steckte. Offenbar war Laetus darüber enttäuscht, dass sich Pertinax von seinem Präfekten keine Befehle erteilen liess. Die Garde hatte auf einen gefügigeren Herrscher gehofft.

Portraitbüste des Kaisers Pertinax


 

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(PL)