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Dis Pater
auch: Pluto; grch. Pluton

Dis Pater (= der reiche Vater) ist der römische Gott der Unterwelt, der schon sehr früh mit Hades und Pluto gleichgesetzt wurde. Da den Römern in frühester Zeit die Vorstellung an eine Unterwelt fremd war, handelt es sich bei Dis Pater um eine lateinische Übersetzung des griechischen Namens ploutos (grch. = der Reichtum) im Sinne eines "Reichtumgebers". In Rom wurde sein Staatskult 249 v.Chr. eingerichtet.

Plutos war bei den Griechen der Gott des Reichtums und als Sohn der Demeter und des Iasion auf einem fruchtbaren Feld auf Kreta geboren worden. Zunächst wachte er über den Reichtum der Felder und der Herden. Als er sich jedoch vornahm nur die edlen und guten Menschen zu beglücken, liess ihn Zeus erblinden und in der Literatur wurden Dummheit, Stolz, Betrug, aber auch Krankheit, Schmach und Verweichlichung seine Begleiter. Schon die frühen Griechen verbanden ihn immer wieder mit Pluton (lat. Pluto), der den Reichtum der inneren Erde symbolisierte. Schliesslich wurde Plutos mit Pluton gleich gesetzt und Pluton mit Hades, dem eigentlichen Gott der Unterwelt.

Hades war der eigentliche Gott des Totenreichs und der Unterwelt. Als Sohn von Kronos und Rheia war er der Bruder des Zeus. Nach Kronos' Sturz wurden die Herrschaftsbereiche unter den Göttern aufgeteilt und Hades/Pluton bekam die Unterwelt zugesprochen, die seitdem ebenfalls Hades hiess. Da er über die Reichtümer des Erdinneren wachte, wurde eben Plutos mit ihm gleichgesetzt.

Seine Frau war Persephone, die Tochter der Demeter, die er gewaltsam entführte. Als Demeter daraufhin aus Kummer jedes Wachstum auf der Erde einstellte, wurde ein listiger Kompromiss geschlossen, wonach Persephone ein Drittel des Jahres bei Hades blieb und so den Winter verursachte.

In der Mythologie war Pluton stets ein treuer Gefährte des Zeus und stand ihm in den Kämpfen gegen Giganten, Titanen und Zyklopen bei. Da er sich jedoch gerne in die Angelegenheiten der Menschen einmischte, wurde er von vielen gejagt, so u.a. von Hercules, der ihn sogar zwei Mal verwunden konnte. Im allgemeinen ein Menschenfreund und Wohltäter, blieb er nur bei Belangen die sein unterirdisches Reich betrafen unerbittlich. Zahlreiche prachtvolle Tempel belegen einen reichhaltigen Plutonkult in ganz Griechenland.

Im Mittelalter wurden alle drei Götter mit Luzifer in Verbindung gebracht, höllische Stätten wurden nach ihnen benannt und als Dämon bewachte Dis Pater in Dantes Göttlicher Komödie den vierten Kreis der Hölle, wo die Geizigen und Verschwender ihre Sünden büssen mussten. Von der allgemeinen Vorstellung her verkörperte nun Hades/Pluton den Teufel schlechthin.

Die seltenen Darstellungen des Plutos zeigen den Gott als Knaben mit Füllhorn. Aber auch als ehemals blinder Greis, der durch eine Wunderkur wieder sehen konnte taucht er in Theaterstücken auf. Komödien, die im Bereich der Unterwelt spielten, erfreuten sich mit dieser Gestalt seit dem 2. Jh. v.Chr. grosser Beliebtheit. Bei Hades/Pluton überwiegt das Bild des Herrschers auf dem Thron mit Zepter und über den Kopf gezogenem Gewand bei ansonst jedoch nacktem Oberkörper. Die bildende Kunst konzentrierte sich meist auf die Präsentation des Raubes der Proserpina.

rombau.gif (22885 Byte)

Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.


Quellen: W.Vollmer "Wörterbuch der Mythologie", H.Gärtner "Kleines Lexikon der grch. u. röm. Mythologie", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)