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Imperator Caesar Divi Filius Augustus

Herrschaft & Wirken II (Die Pax Romana)

Augustus bemühte sich den Sieg von Actium als Ende des Bürgerkriegs und den Anbruch eines neuen Zeitalters zu verkünden. Durch die ständigen Querelen der letzten Jahre wurden die staatlichen Gelder für kriegerische Auseinandersetzungen verwendet, der Investitionsrückstau in der Hauptstadt dementsprechend hoch. Alleine in einem Jahr will Augustus 82 Tempel restauriert haben. Dazu kamen prunkvolle Neubauten wie das Marcellus-Theater, der Apollo-Tempel auf dem Palatin, der ara pacis (Friedensaltar), das Horologium (eine riesige Sonnenuhr, deren Mittelpunkt ein ägyptischer Obelisk bildete), das kreisförmige Mausoleum und das weitläufige Kaiserforum mit dem Tempel des Mars Ultor (= der rächende Mars).

Die Bemühungen wurden durch die von Augustus Feldherrn Agrippa ergänzt, der mehrere Bauprojekte auf dem Marsfeld initiierte. Darunter das Pantheon, das Kaiser Hadrian in 100 Jahren erneuern sollte. Auch Ingenieurbauten sind Agrippa zu verdanken, so die beiden Wasserleitung Aqua Iulia und Aqua Virgo. Unterdessen kümmerte sich der Kaiser um die Neugliederung der Stadt in 14 Verwaltungsbezirke und nicht zuletzt um die lebensnotwendige Getreideversorgung.

In den Ostprovinzen, war es üblich, dass Herrschern religiöse Verehrung zu Teil wurde. Augustus ging hier ebenfalls einen neuen Weg. Vorerst verbot er sämtliche Kulthandlungen, die sich rein auf ihn als Person bezogen. Sein Kompromiss sah dann vor, seine Person mit der der personifizierten Roma in einem Staatskult zusammenzufassen. Offiziell weigerte sich Augustus schon zu Lebzeiten göttliche Ehren in Anspruch zu nehmen, jedoch machte er nie ein Hehl daraus, der Sohn des vergöttlichten Caesars zu sein.

Obwohl er die absolute Macht inne hatte, regierte Augustus im Sinne einer konstitutionellen Monarchie im Interesse der Öffentlichkeit. Das Volk gewann er durch die Veranstaltung von Spielen, den zügigen Ausbau von der Gemeinschaft dienenden Bauwerken und die Straffung der Verwaltung.

Augustus verzichtete bei seiner Erkrankung 23 v.Chr. auf die Übernahme des Konsulats und nahm statt dessen das imperium maius entgegen. Dies gab ihm Verfügungsgewalt über die Proconsuln, entlastete ihn aber gleichzeitig von den täglichen Amtsgeschäften. Im Jahre 19 v.Chr. kamen weitere Befugnisse hinzu, die ihm uneingeschränkte Mauchtausübung im italischen Kernland ermöglichten. Im Zuge dieser Befugnisse wurden zahlreiche Gesetze zur Hebung der Moral in Italien erlassen - etwa ein Gesetz gegen den Ehebruch oder auch gegen die Verschwendungssucht -, deren Erfolg allerdings zu wünschen übrig liess.

In religiöser Hinsicht gab er der römischen Religion neuen Auftrieb. Alte Riten wurden wieder eingeführt und verfallene Tempel instandgesetzt. All diese Massnahmen wurden von den besten Philosophen und Schriftstellern unterstützt. Darunter befanden sich der Historiker Livius, die im Solde Maecenas stehenden Schriftsteller Vergil und Horatius und deren Kollegen Propertius und Ovid.

Auch für die Bevölkerung wurde der Regierungswechsel zum einschneidenden Erlebnis. Die Wiederaufnahme der sogenannten ludi saeculares im Jahre 17 v.Chr. verkündeten ein neues Zeitalter.

Portraitbüste des
Augustus

ex libro C.Scarre
"Die römischen Kaiser"
(c) Brit. Museum


Quellen: C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser"

 

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(PL)