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Flavius Leo (I., der Grosse)

Bewertung

Leo galt während seines ganzen Lebens als eifriger Christ. In diesem Sinne betrieb er auch seine Kirchenpolitik. Die Problematiken der sich bekämpfenden Konzilteilnehmer interessierten ihn nur oberflächlich und er vermied bewusste Eingriffe in die Kirchenpolitik, ohne jedoch dabei zu vergessen die Parteien an ihre Verpflichtungen gegenüber den Menschen zu erinnern.

Trotz der strengen Christianisierung im Wirkungsbereich Ostroms war mit den germanischen Söldnern wieder etwas von heidnischem Glauben in das Reich eingesickert und aufkommende Tendenzen in der Bevölkerung sich wieder den alten Göttern hinzugeben wurde mit strengen Gesetzen begegnet.

Leo war aus politischer Sicht ein Mensch mit Ambitionen. Sein Geschick im Umgang mit inneren und äusseren Feinden liess es zu, dass zumindest Teile seiner Ziele erreicht werden konnten. Der politischer Stil am Hof von Konstantinopel wurde später von Theoderich in seinem eigenen Reich nachgeahmt.

Aus rein persönlicher Sicht war Leo ein echter Familienmensch, der für seine Verwandten stets Zeit hatte und sich um sie kümmerte. Die ledige Schwester Euphemia besuchte er etwa regelmässig jede Woche. Wenn Verwandte in hohe Positionen gelangten, so war dies in der Regel das Werk seiner Frau Aelia Verina.

Der an der Wende zum 6.Jh.n.Chr. lebende syrische Historiker Malchos hob besonders die religiöse Engstirnigkeit des Kaisers hervor und zählt ihn als habgierig zu den schlechten Herrschern. Ersteres ist sicher übertrieben und letzteres ist im Zusammenhang mit der Rüstung gegen die Vandalen zu sehen. Er wusste nämlich, wann die Gemeinschaft gefordert war. Bestes Beispiel stellt eine staatliche Aufbauhilfe für Antiochia dar, das nach einem schweren Erdbeben, schwer gelitten hatte.

ein Solidus von Leo I.


Quellen: Manfred Clauss "Die römischen Kaiser"; Michael Grant "Die römischen Kaiser"; Otto Veh "Lexikon der römischen Kaiser"; "Der kleine Pauly"

 

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(PL)